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Geschichtsweg Station 6: Hügelgrab

Vier Grabhügel sind an der Anhöhe zwischen Neufahrn und Einkreuth im Wald zu sehen. Diese Erdaufschüttungen dokumentieren, dass bereits in der Bronzezeit erste Siedlungen rund um Neufahrn existierten. Die vier Hügelgräber im Gemeindegebiet sind längst erforscht und ohne Grabbeigaben. Sie sind also für Schatzsucher uninteressant. Spuren erster Siedlungen rund um Neufahrn lassen sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen. Die Bronzezeit, die in Mitteleuropa zwischen 1800 und 1700 v. Chr. begann, löste die Jungsteinzeit ab. Die Menschen der Bronzezeit fertigten verschiedene Gegenstände des täglichen Lebens wie Waffen, Gefäße und Schmuck aus einer Kupfer-Zinn-Legierung. Sie begruben ihre Toten in Hügelgräbern, weshalb dieser Zeitabschnitt auch Hügelgräber-Bronzezeit (1600 – 1300 v. Chr.) genannt wird.

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Bronzeschatz

Huegelgrab 02

„Wenn wir nach der Geschichte unseres Schulortes und seiner unmittelbaren Umgebung fragen, so lassen sich Spuren erster Siedlungen bis in die Bronzezeit nachweisen. Diese Periode, die die Jungsteinzeit ablöste und in Mitteleuropa zwischen 1800 und 1700 v. Chr. Begann, bezeichnet sich nach dem neuen, wichtigen Werkstoff Bronze, jener Kupfer-Zinn-Legierung im Verhältnis 9:1; da bei dem Verschmelzungsvorgang gleichzeitig eine Härtung erreicht wurde, stellte das so gewonnene Material einen gewaltigen Fortschritt für diese bäuerliche Kulturepoche dar. Aus der Masse fertigte man die verschiedensten Gegenstände des täglichen Lebens, besonders Waffen und Schmuck für die Frauen. Ihre Toten begruben die Bronzezeitmenschen mit Beigaben von Schwertern, Gefäßen und Schmuck in Hügelgräbern, weshalb dieser Zeitabschnitt Hügelgräber-Bronzezeit genannt wird.“ (Festschrift zur Einweihung der Staatlichen Realschule Neufahrn, s. 38)

Der Bronzeschatzfund von Winklsaß aus dem Jahr 1911: Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Depotfund, also wohl den zum Einschmelzen bestimmten Vorrat eines Metallhändlers oder Gießers, vielleicht aber auch um einen vergrabenen Schatz. Die Stücke (Nadeln, Arm- und Fußringe, Gürtelhaken, Sicheln usw.) gehören dem Anfang der Hallstattzeit, ca. 1200-1000 v. Chr. an. (Festschrift zur Einweihung der Staatlichen Realschule Neufahrn, s. 38ff)

Der Fund, der auch eine Menge Kupferschlacken enthielt, wurde unweit von Winklsaß bei Waldarbeiten entdeckt. In der Zeitung wurde damals so darüber berichtet: „Das neueingerichtete Museum des Historischen Vereins von Niederbayern in Landshut hat soeben für seine vor- und frühgeschichtliche Abteilung mit einem Bronzeschatzfund aus der Gegend von Neufahrn (Bezirksamt Mallersdorf) einen wertvollen Zuwachs erhalten. Der Fund, der vor einigen Tagen bei Waldarbeiten unweit Winklsaß im Gesamtgewicht von 27 Pfund gehoben wurde, besteht aus mehr als 100 einzelnen Bruchstücken von Schmuck, Geräten und Waffen aus Bronze. Von den vorhandenen Typen sind vor allem Nadeln, Arm- und Fußringe, Gürtelhaken, Sicheln in Menge, Lanzenspitzen, Messer, Äxte, ein Schwertklingenstück und Bronzegefäßreste zu nennen. Ein besonders interessantes und seltenes Stück ist ein vierkantiger, stabförmiger Bronzebarren. Der Fund enthält außerdem eine Anzahl größerer und kleinerer Stücke von Gußkuchen aus Rohkupfer. (…) Die Bronzen gehören dem Anfang der Hallstattzeit, ca. 1200-1000 v. Chr. an, ein Nadelfragment ist jedoch etwas älter. Nachträglich wurde übrigens einige Meter von dem Fundplatze noch eine Bronzesichel gleicher Zeitstellung gehoben. – Der Bronzeschatz ist bereits im Museum ausgestellt.“ Möglicherweise hat jener unbekannte Bronzehändler an seinem Depot auch kein Interesse mehr gehabt, da dieser Werkstoff seinerseits durch das Aufkommen von Eisen überholt bzw. zweitrangig geworden war. (Festschrift zur Einweihung der Staatlichen Realschule Neufahrn, s. 38ff)

Derartige Grabhügel befanden sich bei Einkreuth, genau in einem Waldgebiet an der Straße von Neufahrn nach Einkreuth. Wegen früherer Abholzungen und des Getreideanbaus sind diese Hügel jedoch nahezu verschleift.

Wir haben die vier Hügelgräber bei Neufahrn auch im Bayernatlas gekennzeichnet:

https://v.bayern.de/Vm9fG

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06 Huegelgrab 06

Ein Hügelgrab oder Grabhügel, lateinisch tumulus, ist eine gestreckte, runde oder ovale Erdaufschüttung (Wikipedia Schlagwort Hügelgrab). Darin befinden sich Grablegen oder andere Vorzeitmonumente.

Die vier Hügelgräber bei Neufahrn aber sind bereits erforscht und hier ist nichts mehr zu finden. Aufmerksame Spaziergänger allerdings können die Hügelgräber bereits vom Feldweg aus erkennen. Bei der Rastbank weist das Schild des Geschichtsrundwegs anlässlich 900 Jahre Neufahrn in Niederbayern 2023 hin.

Grabhügel können weder zeitlich noch regional eingegrenzt werden Es gibt sie in Europa regional beinahe durchgängig ab der Steinzeit über die Bronzezeit bis in die Eisenzeit und das Mittelalter.

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